Geschrieben von: Udo Bongartz
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Samstag, den 13. Januar 2018 um 00:00 Uhr |
Koranleser im Visier
Am 7. Januar 2018 verbreitete pietiek.com einen Aufruf der Sicherheitspolizei (drosibas policija) an lettische Bibliothekare: Sie sollen beobachten, ob Besucher ein besonderes Interesse für den Islam zeigen, ob sie im Internet Webseiten des sogenannten Islamischen Staats aufsuchen oder sogar Abzeichen dieser Terrorgruppe tragen. Islamistische Informationen verbreiteten sich vorwiegend über das Internet und seien bei einer Gruppe von Jugendlichen beliebt. Häufig nutzten sie vermeintlich anonyme Internetzugänge, wie sie Bibliotheken zur Verfügung stellten. Diese Tendenz sei in allen europäischen Ländern, in geringerem Maß auch in Lettland, zu beobachten. Zwar bekennt die lettische Polizei, dass solche vagen Anhaltspunkte noch keinen Nachweis für Radikalisierung ergeben, jeder Fall müsse individuell geprüft werden, dennoch fordert sie die Bibliotheksangestellten auf, die Namen verdächtiger Besucher und deren Lektürewünsche mitzuteilen. Die Bibliothekare zeigen sich irritiert.
Machen sich Koranleser in lettischen Bibliotheken verdächtig? Foto: Aziz Efendi (d. 16 August 1934) - Muhittin Serin: Hattat Aziz Efendi. Istanbul 1988. ISBN 375-7663-03-4. p.53., Gemeinfrei, Link
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Geschrieben von: Udo Bongartz
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Donnerstag, den 04. Januar 2018 um 00:00 Uhr |
Ermutigung für Whistleblower
„Obwohl Ilmars Poikans mit seiner Tat das Gesetz übertreten hat, ist der gesellschaftliche Gewinn seiner Aktion beträchtlich größer gewesen als die negativen Folgen. Sie bewirkte Offenheit und Transparenz in der staatlichen Verwaltung, zudem richtete sie die Aufmerksamkeit auf die Sicherheit der staatlichen Informationssysteme.“ Mit diesen Worten begründete Staatspräsident Raimonds Vejonis am 18. Dezember 2017 seine Entscheidung, Poikans` Antrag auf Begnadigung zu entsprechen (president.lv). Der Informatiker war nach jahrelangem Rechtsstreit in letzter Instanz dazu verurteilt worden, 60 Stunden gemeinnützige Arbeit zu verrichten.
Ilmars Poikans, Foto: CC BY 2.0, Saite
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Geschrieben von: Udo Bongartz
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Dienstag, den 19. Dezember 2017 um 00:00 Uhr |
Gerade restaurierte Holzkirche völlig zerstört
Den Gläubigen von Carnikava, einem Landkreis an der Rigaer Bucht, wurde die vorweihnachtliche Freude gründlich verdorben: Am Morgen des zweiten Advents standen sie vor der ausgebrannten Ruine ihrer kleinen Holzkirche in Siguli, dem ältesten hölzernen Gotteshaus an der Küste Vidzemes. Viele Jahre war das Gebäude restauriert worden, die Fassade glänzte in hellen Farben. 2018, zum 100. Jubiläum der lettischen Republik, sollte die Kirche feierlich wiedereröffnet werden. Statt dessen wurden die Kirchgänger vor einigen Tagen aufgerufen, die verbrannten Überreste zu beseitigen. Inzwischen wird schon Geld für den Wiederaufbau gesammelt. Am 14. Dezember 2017 wurde die Feuerwehr von Smiltene alarmiert: Auf die lutherische und die katholische Kirche gab es Brandanschläge, doch die Sachschäden halten sich in Grenzen.
Die Kirche von Siguli ist völlig ausgebrannt, Foto: baltezerabaznica.lv
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